Weihnachtssammlung 2019 – Aufruf 6: Reißfeste Textilien für Lea aus Geesthacht
Die 45-jährige Julia ist alleinerziehende Mutter von drei Kindern: der 11 Jahre alten Lea, der 12-jährigen Anouk und dem 19-jährigen Max. Die elfjährige Lea leidet unter einem seltenen Gendefekt und ist seit der Geburt geistig und körperlich mehrfach zu einem schweren Grade behindert und besitzt deshalb Pflegegrad 5.
Lea braucht intensive Betreuung im Alltag
Sie benötigt eine 1:1 Betreuung. Lea kann nicht sprechen und somit ihre Bedürfnisse nicht mitteilen. Dadurch fühlt sie sich häufig unverstanden, was zu heftigen Wutausbrüchen führt. Sie randaliert, reißt Tapeten von den Wänden und zerreißt mehrfach am Tag ihre Kleidung. Zum Teil ist sie auch der Mutter und den Geschwistern gegenüber sehr aggressiv und beißt, haut und tritt nach ihnen. Außerdem verletzt Lea sich selber, beißt sich zum Beispiel die Unterarme blutig.
Familienleben dreht sich hauptsächlich um Lea
Das Familienleben ist komplett auf Leas Behinderung ausgerichtet und die Geschwister müssen viel zurückstecken. Soziale Kontakte leiden und es bleibt kaum gemeinsame Zeit für einfache Dinge: gemeinsame Mahlzeiten, Spielen, Lesen, Kuscheln. Auch Unternehmungen sind teilweise undenkbar. Der getrennt lebende Vater arbeitet derzeit nicht. Er ist mit der Betreuung seiner Tochter Lea überfordert und sagt oft auch die alle zwei Wochen stattfindenden Besuche ab. Er zahlt zudem keinen Unterhalt. Deshalb bekommt Julia Unterhaltsvorschuss vom Amt. Lea besucht zurzeit eine Förderschule für geistige Entwicklung. Die Zukunft des Mädchens lässt sich schwer absehen, da die Arbeit in einer Behindertenwerkstatt für Lea leider nicht in Frage kommt. Für die Familie wäre es eine große Entlastung, wenn Lea ab und zu einen Platz in einer Kurzzeitpflege-Einrichtung bekommen könnte. Dann könnten Mama Julia und Leas Geschwister einmal Kraft schöpfen. Die Plätze sind jedoch sehr rar, es gibt lange Wartelisten und selten kann die benötigte 1:1-Betreuung geleistet werden.
Lea zerstört nachts ihr Bett
Lea ist zudem nachtaktiv und zerstört in diesen Wachphasen ihre Bettwäsche, Schlafanzug, Schlafsack und Matratze. Stofffetzen, Kissen- und Deckeninhalte selbst Granulat isst sie. Um dieses zu verhindern, benötigt Lea reißfeste Decken und Schlafsäcke. Diese Textilien werden speziell aus reißfesten Materialien hergestellt und maßangefertigt. Sie werden unter anderem für Gefängnisse und Psychiatrien angefertigt. Sie braucht zwei neue reißfeste Schlafsäcke mit langen Ärmeln. Außerdem wünscht Mama Julia sich für ihre Tochter einen zweiten Matratzenschonbezug sowie einige Meter reißfesten Stoff. Darin möchte sie eine “normale” Bettdecke einnähen lassen. Auf diese Weise bekommt Lea eine Decke, die angenehm auf der Haut als auch warm und kuschelig ist. Eine zweite Ausstattung wäre vor allem wichtig, wenn sich nachts ein Zwischenfall ereignet und Lea beispielsweise erbricht.
Ämter und Kassen lehnen Kostenübernahme ab
Ferner benötigt die Familie einen Wäschetrockner. In der kalten Jahreszeit werden die Sachen nach dem Waschen nicht schnell genug trocken, weshalb Julia sie teilweise mit dem Föhn trocknet. Da Mama Julia nur Teilzeit im öffentlichen Dienst arbeitet, kann sie die teuren Textilien nicht selber finanzieren. Ein Schlafsack kostet etwa 500 Euro, der Matratzenschonbezug ungefähr 600 Euro und vier Meter Stoff circa 200 Euro. Eingliederungshilfe, Jobcenter und Krankenkasse lehnen eine Kostenübernahme ab. Begründung: Es handelt sich dabei um „alltäglichen Bedarf“.
In der großen Hörer helfen Kindern Weihnachtssammlung haben wir deshalb zusammen mit euch für reißfeste Textilien und einen Wäschetrockener in Höhe von insgesamt 2.500 Euro gesammelt. Ihr seid einfach der absolute Wahnsinn, denn innerhalb kürzester Zeit konnten wir das benötigte Geld einsammeln. Nachmittagsmoderator Tim Gafron konnte der Familie die großartigen Nachrichten überbringen. Hört euch dies hier noch einmal an:
*Namen und Orte wurden zu Schutz der Familie geändert