Spendenmarathon: Parcours-Training und Kleidung für Milo
Weihnachtssammlung 2017
Der 16-Jährige hat keine Familie mehr und leidet zudem an ADHS und Aggressionsproblemen, wodurch er in die Drogensucht abgerutscht ist. Mittlerweile befindet er sich im Entzug, steht aber ohne finanziellen Rückhalt da.
Milo (geb. 28.12.2000) ist ganz allein auf dieser Welt. Sein Vater ist unbekannt und bei seiner leiblichen Mutter lebte er nur 1,5 Jahre, da diese von Sucht- und Betäubungsmitteln abhängig ist. Auch während der Schwangerschaft hat Milos Mutter Drogen genommen, weshalb der Neugeborene direkt einen Entzug durchmachen musste. Deshalb ist er auch sehr früh in eine Pflegefamilie gekommen. Mit seinen Pflegeeltern hatte Milo zunächst ein gutes, liebevolles Verhältnis und war von Anfang an Teil der Familie. Dies änderte sich jedoch.
Milo rutscht auf die schiefe Bahn
Milo leidet an ADHS und hatte schon immer ein Aggressionsproblem. Dadurch war es schwer für ihn, Freunde zu finden. Da er bereits mit 12 Jahren in der sechsten Klasse mit dem Rauchen angefangen hat und auch sein aggressives Verhalten bis zur 9. Klasse immer schlimmer wurde, wurde er von der Schule geworfen.
Das brachte Milo schließlich auf die schiefe Bahn. Ein Klassenkamerad führte ihn in die Welt der Drogen ein, wodurch er so ziemlich jede Droge ausprobierte, die es gibt. Für die Finanzierung der Drogen beging er sogar Straftaten. Die Pflegeeltern haben lange nichts von Milos Drogenproblem mitbekommen. Das Verhältnis kippte dadurch immer weiter ins Negative, sodass seine kleine Schwester am Ende Angst vor ihm hatte. Schließlich ging Milo aus eigener Entscheidung und mit Hilfe seiner Pflegemutter auf Entgiftung. Da die Pflegefamilie zerbrach bekommt er jetzt keinen starken Rückhalt mehr von dieser.
Entzug dauert zwei Jahre
Jetzt lebt er in einer Fachklinik für jugendliche Drogenabhängige im Hamburger Osten. In dieser bundesweit vorbildhaften Einrichtung helfen Therapeuten, Sozialarbeiter, Erzieher und Ärzte suchtkranken Kindern und Jugendlichen im Alter von 12-18 Jahren über einen Zeitraum von zwei Jahren bei der Entwöhnung (1. Phase) sowie der Rehabilitation und Reintegration (2. Phase). Der Therapieplatz wird gemeinsam von der Jugendbehörde, Krankenkasse und Rentenversicherungsträger bezahlt.
Traum vom Parcours-Trainer
Momentan befindet sich Milo in der 1. Phase. Diese wird noch voraussichtlich bis März 2018 dauern, in der er keinerlei Kontakt zur Außenwelt haben darf. Für Phase 2 ist die Mitgliedschaft in einem Sportverein Pflicht. Während einer Therapiesitzung hat Milo seiner Bezugsbetreuerin erzählt, dass er sich wünscht, Mitglied in einem Parcours-Verein zu werden und dort gegebenenfalls eine Trainerausbildung zu machen. Trotz seiner ADHS-Erkrankung kann sich Milo beim Parcouring komplett konzentrieren, seine Wut und Aggression in Geschwindigkeit und Sprungkraft umwandeln und an seine körperlichen Grenzen gehen. Während des Parcours-Trainings bekommt er den Kopf frei und muss nicht an Drogen oder die Vergangenheit denken.
Milo hat keinerlei finanzielle Rücklagen
Allerdings kostet die Mitgliedschaft in einem Parcours-Verein rund 27 Euro pro Monat. Geld, das Milo nicht hat. Der Junge hat zurzeit keinerlei Einkommen, der Förderverein der Suchtklinik unterstützt ihn mit etwas Taschengeld. So kam er nur mit dem, was er am Leib trug, einer Tüte mit einigen T-Shirts, zwei Jeans, drei Pullovern, zwei Jogginghosen und einem Paar kaputten Schuhen in die Suchtklinik. Der Jugendliche bräuchte neben der Finanzierung seines Parcours-Trainings also auch dringend neue Kleidung.
Hörer helfen Kindern e.V. sammelt mit Hilfe der Radio Hamburg Hörer 2.750 Euro, damit für zwei Jahre die Mitgliedschaft in einem Hamburger Parcours-Verein, inklusive Workshops und Ausrüstung sowie neue Kleidung für den Teenager bezahlt werden kann.